Mannschaft
Die Mannschaft der Ortsfeuerwehr Moritzberg setzt sich aus aktiven Mitgliedern der Einsatzabteilung zusammen. Von 16 bis 67 Jahren kann man am Einsatzdienst teilnehmen. Um immer gut für den Einsatz vorbereitet zu sein, treffen sich alle KameradInnen jeden Montag von 19:30 Uhr bis 21:30 Uhr im Feuerwehrhaus in der Elzer Straße 109. Dort werden dann entweder theoretische Übungsdienste absolviert oder es geht von dort aus zu Ausbildungsobjekten, um die praktischen Kenntnisse zu erweitern bzw. aufzufrischen.
Zusätzlich zu den regelmäßigen Übungsdiensten findet freitags Dienstsport statt. Hier treffen sich alle KameradInnen, die Lust und Zeit haben, sich gemeinsam fit zu halten. Neben Teamspielen werden hier auch kleinere Einheiten für das Muskeltraining absolviert. Besonders in der Feuerwehr ist es wichtig, körperlich fit zu sein, denn gerade Einsätze unter Atemschutz können sehr anstrengend und belastend sein.
Auch ungeplante Treffen gehören zum Alltag eines jeden Feuerwehrmitglieds – die Einsätze. Über Funkmeldeempfänger und eine Handyalarmierungs-App werden alle KameradInnen des Einsatzdienstes über einen Alarm informiert. Diese machen sich dann umgehend auf den Weg zum Feuerwehrhaus, um dort ihre persönliche Schutzausrüstung (PSA) anzulegen und anschließend die Feuerwehrfahrzeuge zu besetzen.
Unsere Hauptaufgabe als Ortsfeuerwehr sind die sogenannten Ortsfeuerwehreinsätze. Unser Einsatzgebiet ist vielfältig und erstreckt sich vom Dammtor über den Moritzberg bis ins Bockfeld. Im Regelfall werden wir im Ortsgebiet zusätzlich zum Löschzug der Berufsfeuerwehr alarmiert. Bei Sonderlagen, zum Beispiel bei Unwetter, kann es jedoch vorkommen, dass wir als einziges Einsatzmittel alarmiert werden, da es zu mehreren Paralleleinsätzen im Stadtgebiet kommt.
Als Zusatzaufgabe bilden wir als Teil des 5. Zuges der Stadt Hildesheim zusammen mit der Ortsfeuerwehr Stadtmitte 2 die Stadteinsatzreserve und besetzen die Hauptfeuer- und Rettungswache am Kennedydamm. Dies geschieht, sobald die Berufsfeuerwehr (BF) in einem längeren Einsatz gebunden ist, um den Grundschutz der Stadt sicherzustellen. Dort besetzen wir den zweiten Einsatzzug der Berufsfeuerwehr und fahren Einsätze im gesamten Stadtgebiet.
Auch bei anderen Events in unserem wunderschönen Ortsteil sind wir immer vertreten. Hierzu gehören zum Beispiel der Pflockflötchenmarkt jedes Jahr am Pfingstmontag oder der traditionelle Weihnachtsmarkt auf dem Wetzellplatz, der jedes Jahr am Samstag vor dem dritten Advent stattfindet.
Grundlagen
Die Ausbildung der Grundlagen ist der wichtigste Bestandteil in der Feuerwehr. Die „Basics“ sind zwingend erforderlich, um eine Grundlage für weitere Ausbildungen zu schaffen. Die Ausbildung der Grundlagen erfolgt anhand der Feuerwehrdienstvorschrift (FwDV) 3 . Sie befasst sich mit den Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz und beschreibt die Aufgaben der Feuerwehrmitglieder. Anhand dieser Vorschrift weiß jeder, wie er oder sie einen Löscheinsatz aufzubauen hat. Dieser kann unterschiedlich sein: dreigeteilt, mit und ohne Bereitstellung usw.
Aber auch andere Feuerwehrdienstvorschriften gehören zu den Grundlagen, die jedes Feuerwehrmitglied beherrschen muss. Die FwDV 10 zum Beispiel befasst sich mit den tragbaren Leitern der Feuerwehr. Diese sind äußerst wichtig und können beispielsweise einen zweiten Rettungsweg bilden.
Das Thema „Fahrzeug- und Gerätekunde“ bildet einen weiteren Baustein für das Grundwissen. Wenn ein Feuerwehrmitglied nicht weiß, wie ein Fahrzeug ausgerüstet ist oder ein Gerät funktioniert, ist dies im Einsatz nicht besonders hilfreich. Deshalb beschäftigen wir uns nicht nur regelmäßig mit dem eigenen Löschfahrzeug, sondern auch mit den Löschfahrzeugen sowie den Sonderfahrzeugen der Berufsfeuerwehr. Hierbei werden regelmäßig die Sonderfahrzeuge geübt, denn auch diese besetzen wir im Rahmen der Stadteinsatzreserve.
Sprechfunk
Die FwDVs 800 und 810 bilden die Grundlage für den Sprechfunkverkehr in der Feuerwehr. Anhand dieser Vorschriften findet auch die Ausbildung statt. Sie beinhaltet den Aufbau des Funknetzes, die Bedienung der Funkgeräte sowie die Abwicklung eines Funkgesprächs. „Kartenkunde“ ist ebenfalls ein Thema im Bereich Sprechfunk und muss regelmäßig geschult werden.
Wir führen regelmäßig Funkübungen durch, um im Ernstfall klar und verständlich kommunizieren zu können – sowohl an der Einsatzstelle als auch mit der Leitstelle.
Atemschutz
Um nach FwDV 7 Atemschutzgeräteträgerin (AGT) zu werden, muss ein Lehrgang besucht werden. Bevor man diesen absolvieren darf, müssen die Teilnehmerinnen mindestens 18 Jahre alt sein und sich einer ärztlichen Untersuchung bei einem Betriebsarzt unterziehen. Diese muss außerdem alle drei Jahre wiederholt werden. In dem Lehrgang werden die Grundlagen vermittelt, und es wird mit den verschiedenen Atemschutzgeräten vertraut gemacht.
Damit man seine Tauglichkeit als AGT behält, muss man im Jahr verschiedene Aufgaben absolvieren. Dazu gehört die Atemschutzübungsstrecke in der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ). Dort müssen die AGTs zuerst unter erschwerten Bedingungen durch einen Käfig kriechen und anschließend drei weitere Aufgaben bestehen. Diese sind der Hammerschlag, das Laufband und die Endlosleiter – alles zusammen mit einer Atemluftflasche.
Außerdem müssen die AGTs einmal im Jahr eine Atemschutzübung durchführen. Diese ist nicht nur vorgeschrieben, sondern auch empfehlenswert, um sich immer wieder mit den Geräten zu beschäftigen. Dabei können verschiedene Szenarien geübt werden, zum Beispiel das Absuchen von Räumen mit verschiedenen Suchtechniken oder ein Atemschutznotfall. Zusätzlich ist eine theoretische Atemschutzunterweisung vorgeschrieben, bei der die Grundlagen wiederholt werden.
Ein weiteres Angebot zur Weiterbildung für AGTs ist der gasbefeuerte Brandübungscontainer. Unter Realbedingungen können AGTs das Vorgehen bei einem Zimmerbrand sowie Löschtechniken üben. Ein Highlight in dem Container ist der sogenannte Flashover – die Rauchgasdurchzündung.
Sollte es zu einem Atemschutzeinsatz kommen, ist die Überwachung das A und O. Die „Atemschutzüberwachung“ kann bis zu drei Trupps gleichzeitig überwachen und muss genau darauf achten, wo sich die Trupps gerade befinden, wie viel Druck sie noch in ihren Atemluftflaschen haben und wie lange sie bereits unter Atemschutz im Einsatz sind.
Technische Hilfeleistung
Besonders im Rahmen der Stadteinsatzreserve, wenn das gesamte Stadtgebiet zu unserem Einsatzgebiet wird, spielt die technische Hilfeleistung (TH) eine große Rolle für uns, denn dann gehört auch die Bundesautobahn (BAB) 7 zu unserem Zuständigkeitsbereich. Gerade dort kann es aufgrund der hohen Geschwindigkeiten zu schweren Unfällen kommen, weshalb es wichtig ist, auch im Bereich TH geschult zu sein. Hierfür üben wir regelmäßig den Umgang mit den Geräten für die technische Hilfeleistung auf den Fahrzeugen der BF.
Jedoch gehören nicht nur Verkehrsunfälle dazu, auch zu einer Notfalltüröffnung oder anderen Hilfeleistungen können wir alarmiert werden. Dafür haben wir eine „Übungstür“, an der wir die schadenfreie Türöffnung mit dem „Ziehfix“, aber auch die grobe Öffnung mit dem Halligan-Tool üben.
Motorkettensäge
Die Motorkettensäge ist besonders bei Unwetterlagen mit kräftigem Wind eines der wichtigsten Einsatzmittel. Jedes Feuerwehrmitglied, das die Kettensäge bedient, muss vorher den Motorkettensägen-Schein erwerben. Dabei erlernen die Teilnehmerinnen die nötigen Kenntnisse. Dazu gehört der Aufbau des Geräts, verschiedene Schnittarten, Unfallverhütung und die Wartung der Geräte. Diese Kenntnisse müssen regelmäßig aufgefrischt werden, weshalb wir dies wiederkehrend üben.
Maschinist
Ein Maschinist ist derjenige, der das Feuerwehrfahrzeug fährt und die Aggregate bedient. Seine Aufgabe beginnt damit, dass er sich vor Fahrtantritt zu vergewissern hat, dass das Fahrzeug einsatzbereit und verkehrssicher ist. Er bringt die Einsatzkräfte sicher zur Einsatzstelle und sichert diese mit den am Fahrzeug verbauten Einrichtungen ab, beispielsweise mit der Umfeldbeleuchtung oder der Heckwarneinrichtung. Darüber hinaus unterstützt er bei der Entnahme der Gerätschaften und ist am Ende des Einsatzes auch dafür verantwortlich, dass diese sicher und vollständig wieder verlastet sind.
Des Weiteren bedient er oder sie die Aggregate des Feuerwehrfahrzeugs, dazu gehören der Stromerzeuger oder die Feuerlöschkreiselpumpe, egal ob tragbar oder fest im Fahrzeug verbaut. Hierbei regelt er den Ausgangsdruck für die Wasserabgabe und muss kommunizieren, falls die vorhandene Wasserversorgung nicht ausreicht.
Nach dem Einsatz muss er oder sie das Fahrzeug wieder einsatzbereit machen und eventuelle Mängel oder Schäden an die zuständigen Funktionen, hier den Ortsbrandmeister und Gerätewart, melden. Wenn die Feuerlöschkreiselpumpe benutzt wurde, führt er oder sie eine Trockensaugprobe durch und überprüft somit die Dichtheit. Außerdem füllt er den Wassertank des Fahrzeugs, sofern dieser vorhanden ist, wieder auf und tankt das Fahrzeug.
ABC
„ABC“ ist die Abkürzung für „atomar-biologisch-chemisch“. Ein anderer Begriff hierfür ist „CBRN“ und bedeutet „chemisch-biologisch-radioaktiv-nuklear“. Grundlage hierfür ist die FwDV 500. Feuerwehrmitglieder, die die Lehrgänge ABC 1 und 2 absolviert haben, werden intensiv für Einsatzlagen mit Gefahrgut ausgebildet. Nach erfolgreichem Absolvieren der Lehrgänge erhält man automatisch die Berechtigung, einen Chemikalienschutzanzug (CSA) zu tragen. Zusätzlich zu den Bedingungen der Tauglichkeit für Atemschutz, müssen die CSA-TrägerInnen eine jährliche CSA-Übung absolvieren.
Bei unseren Übungsdiensten werden das Erkennen und der Umgang mit Gefahrgut regelmäßig geübt. Gefahrgut ist überall und kann jeden treffen. Es muss aber nicht immer eine gefährliche Chemikalie sein. Auch auslaufende Kraftstoffe aus einem LKW sind zum Beispiel eine ABC-Lage. Bei solch einem Szenario spielen das Auffangen und Abdichten eine entscheidende Rolle. Genau so einen Einsatz hatten wir erst im Jahr 2024 auf der Bundesstraße 1.
Um ABC-Lagen abzuarbeiten, sind meist spezielle Geräte notwendig. Diese werden auf einem Gerätewagen Gefahrgut (GWG) mitgeführt. Beispielsweise gibt es auf dem Fahrzeug spezielle Pumpen und Schläuche für Chemikalien, viele verschiedene Behälter zum Auffangen und Informationsmaterial wie den Hommel.
Ebenfalls oft für ABC-Lagen genutzt wird der Abrollbehälter Atem- und Strahlenschutz. Auf diesem sind nicht nur eine große Anzahl von Atemschutzgeräten inklusive Atemschutzmasken verlastet, sondern auch viele verschiedene Messgeräte und Schutzanzüge.